In den traditionellen asiatischen Kampfkünsten wie Taekwondo werden grundsätzlich nicht nur körperliche, sportliche Fähigkeiten gelehrt. Es wird vielmehr auch eine geistge Grundeinstellung vermittelt, die im Taekwondo im wesentlichen angelehnt ist an die Lehren und Philosophien von KungFu Tse (lat. Konfuzius) und der chinesischen Philosophie vom Taoismus (Lao Tse). Die Vermittlung erfolgt weniger in Form von theoretischem Unterricht (hören, lesen, schreiben) sondern vielmehr während der Praxis-Trainingseinheit, parallel zur und in Verbindung mit der körperlichen Bewegung, wobei Schüler und Meister immer gleichermaßen Lernende sind.


Einige Grundsätze und Tugenden im Taekwondo, die ihren Ursprung im wesentlichen im Konfuzianismus haben

Höflichkeit, Ritterlichkeit (Ye-Ui)

Höfliches Benehmen, Zuvorkommenheit und seinen Mitmenschen mit Respekt begegnen und sie achten.

 

Integrität (Yom-Chi)

Makellosigkeit, Unbestechlichkeit und Unbescholtenheit.

 

Geduld (Innee)

Ruhe bewahren, sich beherrschen, abwarten können und Ausdauer zu zeigen für den richtigen Augenblick.

 

Durchhaltevermögen (In-Nae)

In einer scheinbar aussichtslosen Sache Stehvermögen bewahren und durchhalten, um dem ursprünglichen Ziel näher zu kommen.

 

Selbst-/disziplin (Guk-Gi)

Sich selbst beherrschen, kontrollieren und diszipliniert denken und handeln.

 

Fairness (Hullyung-Ham)

Ehrliche, anständige und gerechte Haltung anderen gegenüber. Fairness ist besonders im Kampf erforderlich, wo Regeln zu beachten sind Schwächen des Gegners nur bis zu einem gewissen punkt genutzt werden, um zu gewinnen, nicht um ihn zu verletzen.

 

Mut

Es erfordert oft Mut, scheinbar unüberwindbare Hürden zu überspringen, wie z.B. beim Bruchtest oder im Freikampf. Mut ist ein wesentlicher Treiber für die eigene geistige und körperliche Weiterentwicklung.

 

Toleranz

Sich selbst nicht so wichtig nehmen und vermeintliche Schwächen von anderen akzeptieren heißt Toleranz.